Dieses prickelnde, säuerliche Weizenbier mit einem Hauch von Sirup ist nicht nur an warmen Sommertagen eine Wohltat, sondern auch ein Paradebeispiel für die Kreativität und den Erfindergeist der deutschen Braukunst.
Die Geschichte derBerliner .Weisse
Die Berliner Weisse hat eine jahrhundertealte Tradition und wurde bereits im 16. Jahrhundert in Berlin gebraut. Ursprünglich soll der Bierstil von Hugenotten nach Berlin gebracht worden sein, die sich in der Region niederließen und ihr Wissen über säuerliches Weizenbier einbrachten.
Bis ins 19. Jahrhundert war die Berliner Weisse das beliebteste Bier der preußischen Hauptstadt. Sogar Napoleon und seine Truppen sollen die Berliner Weisse geschätzt haben – sie nannten sie den „Champagner des Nordens“.
Mit der Zeit wurde das Bier jedoch durch hellere und süßere Bierstile verdrängt. Doch die Tradition lebte weiter, besonders in der Form der Berliner Weisse „mit Schuss“ – ein Zusatz von süßem Sirup, der den säuerlichen Geschmack des Biers harmonisch ergänzt.
Was macht die Berliner Weisse aus?
Die Berliner Weisse ist ein obergäriges Weizenbier mit einem niedrigen Alkoholgehalt (ca. 2,5–3 %) und einer charakteristischen Säure, die durch Milchsäurebakterien entsteht. Ihr Aroma ist frisch, leicht und spritzig, mit Noten von Zitrusfrüchten und einem Hauch von Getreide.
Die Kombination mit Sirup – meist Waldmeister oder Himbeere – macht das Getränk zu einem farbenfrohen Genuss, der sowohl optisch als auch geschmacklich begeistert.
Die Zubereitung von Berliner Weisse mit Schuss
Zutaten:
1 Flasche Berliner Weisse (traditionell ca. 0,33–0,5 l)
2–4 cl Sirup (klassisch: Waldmeister oder Himbeere)
Optional: Eiswürfel oder eine Zitronenscheibe
Zubereitung:
Wählen Sie ein großes Weizenglas oder einen breiten Becher, der genügend Platz für die Weisse und den Schaum bietet.
Geben Sie den Sirup Ihrer Wahl in das Glas.
Gießen Sie die Berliner Weisse vorsichtig hinzu, damit sich der Sirup gut verteilt, aber die Schaumkrone erhalten bleibt.
Nach Belieben mit Eiswürfeln oder einer Zitronenscheibe garnieren.
Waldmeister oder Himbeere?
Die Wahl zwischen Waldmeister und Himbeere ist eine Frage des persönlichen Geschmacks – und der Tradition:
Waldmeister-Sirup: Dieser intensiv grüne Sirup aus dem Waldmeisterkraut verleiht der Berliner Weisse eine leicht kräuterige Süße mit einer dezenten Bitternote. Waldmeister ist der Klassiker unter den „Schüssen“ und eine Hommage an die Berliner Wälder.
Himbeer-Sirup: Mit seinem süßen und fruchtigen Geschmack ist Himbeere die zweite beliebte Variante. Der leuchtend rote Farbton macht die Berliner Weisse besonders ansprechend.
In den letzten Jahren sind auch neue Geschmacksrichtungen wie Mango, Holunder oder Cassis populär geworden, die dem Getränk eine moderne Note verleihen.
Berliner Weisse in der modernen Braukunst
Die Renaissance der Craft-Beer-Bewegung hat der Berliner Weisse neues Leben eingehaucht. Moderne Brauer experimentieren mit verschiedenen Fruchtaromen, Hopfensorten und Säuregraden, um die klassische Berliner Weisse neu zu interpretieren. Einige Versionen verzichten sogar auf den Sirup und setzen auf die natürliche Fruchtigkeit des Biers.
Kulinarische Kombinationen
Berliner Weisse mit Schuss ist ein vielseitiger Begleiter zu leichten Speisen. Besonders gut passt sie zu:
- Salaten mit Ziegenkäse oder Walnüssen
- Meeresfrüchten wie Austern oder Garnelen
- Desserts wie fruchtigen Sorbets oder Zitronenkuchen
Ein Symbol der Berliner Lebensart
Ob als erfrischender Durstlöscher im Biergarten oder als farbenfroher Blickfang auf einer Sommerparty – die Berliner Weisse mit Schuss verkörpert das Berliner Lebensgefühl: lässig, kreativ und weltoffen. Ein Prost auf die Hauptstadt und ihre Traditionen!